Sommersemester 2018

Forschungskolloquium Migration

Das Forschungskolloquium soll Studierenden aller Fachbereiche, die zum Thema Migration (& Gesundheit) arbeiten, die Möglichkeit bieten, ihre Arbeit vorzustellen und sich auszutauschen. Zudem dient das Kolloquium dem Erwerb von Forschungskompetenzen.

Wer? Masterstudierende, Doktoranden und Medizinstudierende der Universität Heidelberg/ Mannheim
Wo? Psychologische Ambulanz, Thibautstraße 4, Altklinikum Bergheim
Wann? monatlich Freitags von 10-12h, 20.04./18.05./15.06./13.07.
Kontakt: Anmeldung und weitere Informationen:
Claudia Beiersmann (beiersmann@uni-heidelberg.de) oder Sandra Ziegler (sandra.ziegler@med.uni-heidelberg.de)

Flyer Invitation Colloquium

Erfahrungsberichte der Teilnehmer

2. Erfahrungsbericht des Forschungskolloquium „Migration (& Gesundheit)“ am 18.05.2018

von Tabea Mächtel (Soziologiestudentin)

Wie gewohnt fand sich die Gruppe bestehend aus angehenden und bereits erfolgreichen Forschungsexperten in der Bibliothek der psychosomatischen Ambulanz ein. Begonnen hat diese Kolloquiumssitzung mit einer Kennenlernrunde auf interaktive Weise, welche passend zum Thema „Migration“ des Kolloquiums mit der Einordnung im Raum nach Heimat und aktuellem Wohnort stattfand. Darüber hinaus konnten wir uns alle besser kennenlernen, indem wir in unterschiedlich zusammengesetzten Kleingruppen als Aufgabe Gemeinsamkeiten finden sollten. Diese Aufgabe konnten alle Gruppen mit Bravour meistern und verschiedene Gemeinsamkeiten wie Leibspeisen und Lieblingsreiseziele konnten ausfindig gemacht werden.  Im Anschluss stellten zwei Studierende des Masterstudienganges International Health den Forschungstand ihrer Abschlussarbeiten vor.

Zuerst stellte Baye Baihrun, der einen Bachelorabschluss in Psychologie absolvierte, seine Arbeit zu „Experiences of Psychotherapists that work with Refugees in Heidelberg“ vor. Die hohe Relevanz subjektiv, kulturell sowie sozial geprägter Glaubensvorstellungen über mentale Gesundheit bzw. Krankheit als auch die Herausforderung im Umgang mit der Diversität an Glaubensvorstellungen im biomedizinschen System stehen im Zentrum seiner Masterarbeit. Deutlich wurde mir der dringliche Forschungsbedarf, welcher sich darin begründet, dass Deutschland eines der Länder mit den meisten MigrantInnen darstellt und das Verständnis auf psychotherapeutischer Seite über die Krankheitsauffassung des Patienten grundlegend für den Behandlungsverlauf ist.

Ergänzend zu dieser Untersuchung stellte Viyan Haso den Forschungsstand zu ihrem Thema „Health-Seeking Behavior regarding Mental Health Care in Iraqi Refugees in Pforzheim, Germany“ unter der Forschungsfrage, was irakische Flüchtlinge unter mentalen Gesundheitsproblemen verstehen, vor. Für ihre Masterthesis wird sie weibliche und männliche Flüchtlinge, die zwischen Beginn des Jahres 2014 und Ende des Jahres 2016 nach Deutschland kamen zu ihrer mentalen Gesundheit befragen. Durch die Untersuchung dieser höchst sensiblen und komplexen Thematik, welche von Scham und Stigmata geprägt ist, soll Bewusstsein und Verständnis für diese geschaffen werden.

Beide Forschungsarbeiten haben mich hinsichtlich der Aktualität und ihres Aufbaus beeindruckt, aber auch auf emotionale Weise beeindruckt. Ich wünsche den Masterstudierenden viel Erfolg für die Durchführung!